Babygedichte




Je ein Gedicht aus jedem Kapitel:

Neugier

Wie fühlt es sich an
hinter der festen Membran,
so eingeigelt
und abgeriegelt -
erreichen dich wenigstens Stimmen?

Den zärtlichen Ton,
hörst du den schon,
mein Kosewort
an deinem Ort?
Und magst du das eigentlich: schwimmen?

 

Geburt

Du hattest bei mir eine Höhle zum Wohnen,
ein warmes Nest,
du lagst wie im Ei.
Dass du's jetzt verlässt,
reißt uns entzwei.

Es reißt uns entzwei und es ist für immer.
Wie hattest du's gut,
ich trug dich umher ...
Du weißt, was du tust?
Zurück geht's nicht mehr!

 

Eigenart

Ich hab dich entworfen,
schon lange, in tausend Gedanken.
Ich nahm ohne Hemmung
und ohne Schranken,
ich nahm voller Spaß
an den Träumen Maß.

Was ich entworfen,
voreilig, in farbigen Bildern,
was ich mir träumte,
ließe sich schildern.
Doch sag mir, wozu?
Das warst ja nicht DU.

Ich habe verworfen,
ganz leicht, die tausend Gedanken,
die farbigen Bilder.
Denn du setzt die Schranken
und setzt nicht aus Spaß
dein ureigenstes Maß.